Künstliche Intelligenz

Definition und Geschichte

Veröffentlicht am 24.01.2022

Maschinen, die menschliche Entscheidungs- und Handlungsprozesse nachahmen können? Das klingt im ersten Moment nach ausgeklügelter Science-Fiction. Heutzutage ist das ganze jedoch gar nicht mehr so fiktiv. Doch bei vielen Personen kommt genau an diesem Punkt Skepsis auf und sie behaupten, die gesamte Entwicklung im Bereich KI sei unvorhersehbar und daher durchaus gefährlich. Doch der Begriff der künstlichen Intelligenz ist für viele ein nur oberflächlich definierter Begriff. Vielen Skeptikern mangelt es schlichtweg an Informationen.

Mit diesem Artikel geben wir Ihnen ein Grundverständnis darüber, was künstliche Intelligenz ist, wie sie funktioniert und woher sie überhaupt kommt.

Auf einen Blick

Künstliche Intelligenz – was ist das?

Sie haben den Begriff künstliche Intelligenz oder kurz KI bestimmt schon einmal gehört, aber die Vorstellung von einer eindeutige Definition haben Sie trotzdem nicht? Wir haben hier für Sie die wichtigsten Fakten:

KI ist viel mehr als nur Science-Fiction

Mit der künstlichen Intelligenz (KI), im Englischen auch Artificial Intelligence (AI) genannt, sind keineswegs nur Maschinen mit menschlichem Bewusstsein gemeint, wie wir sie aus der Science-Fiction kennen. Vielmehr beschreibt dieser Begriff einen Bereich der Informatik, der sich mit Computersystemen beschäftigt, die menschliche Fähigkeiten mit Hilfe von maschinellem Lernen, Natural Language Processing (NLP) und Deep Learning nachahmen. So können Maschinen beispielsweise sehen, logisch denken, urteilen, analysieren, planen und Entscheidungen treffen. Der programmierte Algorithmus lernt selbstständig weiter, weshalb er irgendwann mehr kann als nur nachzuahmen.

Starke vs. schwache KI

Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Arten von Künstlicher Intelligenz:

Die starke KI ist genau das, was wir aus Literatur, Film und Fernsehen kennen: eine Maschine, die alle Probleme lösen kann. Sie bleibt bis zum heutigen Tag Fiktion und es wird auch in den nächsten Jahren noch nicht möglich sein, solch eine Maschine zu entwickeln.

Eine schwache KI ist im Gegensatz zur starken KI schon längst Teil unseres Alltags. Sie hat zwar weder ein eigenes Bewusstsein und kann auch keine menschenähnlichen Emotionen empfinden, was oft zu Unverständnis der Technologie führt, aber das ist auch nicht das Ziel einer schwachen KI. Sie soll vielmehr spezielle Fragen beantworten und selbstständig Lösungswege finden, indem sie vorher alle benötigten Methoden erlernt bzw. entsprechend programmiert bekommt. All das ist möglich, weil eine KI im Gegensatz zu einem normalen Computerprogramm, das aus einem komplexen Code besteht, auf einem Algorithmus basiert. Dieser kann selbstständig komplexe Anweisungen erlernen – und das, ohne, dass KI-Entwickler jede Eventualität zuvor im Entwicklungsprozess bedenken müssen.

Wie funktioniert künstliche Intelligenz?

Wir Menschen haben unsere Schwierigkeiten dabei, große Datenmengen nach den Informationen zu durchsuchen, die wir benötigen. Und genau hier setzt die Grundfunktion von KI an. Denn eine künstliche Intelligenz muss in der Lage sein, große Datenmengen nach Informationen zu durchsuchen. Aber funktioniert das?

Einfach gesagt: KI-Systeme analysieren Daten nach Mustern und nutzen diese dann, um fundierte Aussagen über die vorher definierten Probleme treffen zu können. Dabei verfolgen sie drei kognitive Fähigkeiten: Lernen, logisches Denken und Selbstkorrektur:

  • KI lernt bei der Erfassung der Daten und erstellt Regeln, nach deren Schema Informationen aus den erfassten Daten gewonnen werden können.
  • Sie erschließt mit logischem Denken den passenden Algorithmus, um schnellstmöglich das bestmögliche Ziel zu erreichen.
  • Und zusätzlich ist KI fähig, die eigenen Regeln immer wieder neu abzustimmen, um die geforderten Resultate genau erbringen zu können.

Was künstliche Intelligenz nicht kann

Oft kommen uns die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz überwältigend vor. Da fragen wir uns direkt: gibt es überhaupt etwas, was eine KI nicht kann? Oder wird sie uns Menschen eines Tages in den Schatten stellen? Gar ersetzen?

Nun ja, was sie grundlegend von einem Menschen unterscheidet ist die Empathie. Sie kann weder Emotionen empfinden noch erkennen und genau deshalb wird sie auch nie das angemessene Verständnis für ihr Gegenüber aufbringen können.  

Hinzukommt, dass die Intelligenz von KI begrenzt ist. Denn das maschinelle Lernen von künstlicher Intelligenz basiert auf einem Algorithmus, der wiederum nur so schlau ist, wie die von ihm erfassten Daten. Welche Daten erfasst werden, wird immer noch von einem Menschen bestimmt, dessen Wissen genauso begrenzt ist.

Die Vor- und Nachteile von KI auf einem Blick

Um alle wichtigen Aspekte im Überblick zu behalten, haben wir Ihnen im Folgenden alle wichtigen Vor- und Nachteile von KI aufgelistet:

Vorteile Nachteile
Effiziente Arbeit spart Zeit und Kosten
Bei sich wiederholenden, detailorientierten Aufgaben wie Analysen von einer Großzahl an Daten kann KI schneller und genauer arbeiten als ein Mensch. Ihre MitarbeiterInnen können die Zeit und Energie somit in gewinnbringendere Aufgaben stecken.
Das Wissen von KI ist begrenzt
Der Algorithmus von künstlicher Intelligenz analysiert Daten aus Menschenhand. Das bedeutet: KI kann nur so schlau sein, wie die Daten, die ihr gegeben werden.
Vollkommen neue Einblicke
KI kann Ihnen vollkommen neue Einblicke in Unternehmensbereiche ermöglichen, die Sie zuvor womöglich nicht einmal kannten.
KI kann analysierte Daten nicht verstehen
Künstliche Intelligenz kann aufgrund vieler Risikofaktoren zu falschen Schlüssen kommen, bemerkt dies aber nicht. Die Resultate müssen deshalb stetig geprüft und interpretiert werden. Mögliche Risikofaktoren wären Fehler im programmierten Algorithmus oder der Auswahl von Daten, die nicht repräsentativ genug sind.
Flexible Einteilung
Im Gegensatz zu menschlichen MitarbeiterInnen sind KI-gestützte Maschinen zu jeder Zeit verfügbar. Sie müssen sich also nicht nach Einsatzplänen richten und können Ihr Projekt dann angehen, wann Sie es wollen. Außerdem arbeitet die KI 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche.

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz: Von der Antike bis ins Jetzt

Die Frage, die dem gesamten Bereich der künstlichen Intelligenz zugrunde liegt, ist folgende: Kann eine unbelebte Maschine menschengleich denken und handeln? Und ob Sie es glauben oder nicht – diese Hypothese wurde bereits in der griechischen Antike thematisiert. Denn damals soll der griechische Gott des Feuers Hephaistos künstliche Dienerinnen aus Gold erschaffen haben, die zwar unbelebte Objekte waren, jedoch menschenähnlicher Intelligenz besaßen. Aus diesem Grundgedanken entwickelten sich über die Jahre verschiedene Methoden, wie zum Beispiel menschliche Denkprozesse in Form von Symbolen wiederzugeben.

Die ersten Entwürfe für eine programmierbare Maschine wurden im Jahr 1836 vom Mathematiker Charles Babbage und der Gräfin von Lovelace entwickelt.

Nachdem im Jahr 1940 das erste Mal die Voraussetzungen für einen speicherprogrammierbaren Computer bestanden, entwickelten Warren McCulloch und Walter Pitts im Jahr 1943 den Grundstein für neuronale Netze.

Exkurs: Neuronale Netze haben das Nervensystem eines Lebewesens zum Vorbild. Sie dienen vor allem der Abstraktion von Informationsverarbeitung und ermöglicht einer KI das selbstständige Lernen. Dies ist besonders hilfreich, wenn über das zu lösende Problem nur wenig Wissen vorliegt. Neuronale Netze werden insbesondere in den Bereichen der Text-, Sprach-, sowie Bild- und Gesichtserkennung eingesetzt.

Knapp zehn Jahre später entwickelte der Mathematiker Alan Turing einen Test, der feststellen sollte, ob ein Computer intelligent ist. Die Methode: Ein Computer musste seinem menschlichen Gegenüber, einer Jury, schriftliche Fragen beantworten. Bemerkte die Jury dabei nicht, dass es sich in dem Fall um einen Computer handelte, war der Test bestanden. Nachdem dieser Test an die Öffentlichkeit ging, veranstalteten WissenschaftlerInnen und Studierende des Dartmouth College eine Konferenz, in der der moderne Bereich der künstlichen Intelligenz begründet wurde.

Nach und nach wurden zwischen dieser Konferenz und den 70er-Jahren künstliche Intelligenz entwickelt. Bis sich im Jahr 1974 der „KI-Winter“ ankündigte: Die Finanzierung der KI-Forschung durch öffentliche und private Förderer wurden stark reduziert. Der Grund: die Erwartungen der Sponsoren wurden nicht schnell genug erfüllt. Ganze sechs Jahre dauerte es, bis durch die Erforschung der Deep-Learning-Techniken endlich wieder Schwung in die KI-Forschung kam. Aber auch dieses Hoch hielt nur wenige Jahre an, denn bereits im Jahr 1987 schlich sich der zweite KI-Winter an.

Erst in den späten 90ern erlebte die KI einen Aufschwung. Die Technik hatte sich in den letzten Jahren so entwickelt, dass völlig neue Möglichkeiten aufkamen. Meilensteine, die vor noch wenigen Jahren undenkbar waren, wurden erreicht. Beispielsweise gelang es 1997 der KI Deep Blue in einem Wettkampf aus sechs Partien den damals amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparo im Schach zu besiegen.

Ab dem Jahr 2010 wurde KI dann auch auf kommerziellem Wege in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Heute ist die künstliche Intelligenz unter anderem in Form von Sprachassistenten und Bilderkennungssoftware schon fest in unserem Alltag integriert.

Fazit

Künstliche Intelligenz hat sich besonders im letzten Jahrzehnt zu einer fortschrittlichen und alltagstauglichen Technologie entwickelt. Sie kann monotone Aufgaben vollkommen selbstständig übernehmen und somit Menschen unterstützen und entlasten.

Wie es heutzutage um die KI-Technologie steht und was uns in Zukunft noch erwartet, folgt im zweiten Teil unserer KI-Reihe, der am 21. Februar 2022 erscheint.

Nach oben scrollen