Die Entwicklung der Digitalisierung in Deutschland

Veröffentlicht am 06.10.2021

Die Digitalisierung hat nicht nur auf unser Privatleben, sondern auch auf unseren Arbeitsalltag einen erheblichen Einfluss. Stetig verändern sich die technischen Ressourcen, Möglichkeiten und Anforderungen von AnwenderInnen, ArbeitnehmerInnen, KundInnen und anderen. Zum aktuellen Zeitpunkt (im Jahr 2021) ist die Arbeit in Deutschland noch nicht vollständig digitalisiert, wie auch unser Artikel „Digitalisierung – wie wir alle profitieren können“ zeigt. Das wird vermutlich noch lange so bleiben, doch die Tendenz, Digitalisierungsvorteile im Büroalltag zu nutzen, steigt – kein Wunder in Zeiten von Homeoffice & Co.

Studien belegen, dass Deutschland gut auf den digitalen Wandel vorbereitet ist. Laut Bitkom verstehen neun von zehn Unternehmen die Digitalisierung auch als Chance. Trotzdem ist die Angst, der digitale Wandel sorge für eine höhere Arbeitslosigkeit, heutzutage noch immer präsent. Aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall: Die Digitalisierung ermöglicht es, neue Arbeitsbereiche zu entwickeln und die Arbeit effizienter zu gestalten. Durch die stetige Optimierung der Arbeitsprozesse ändern sich ebenfalls die Arbeitsbedingungen und Anforderungen sowohl an Unternehmen als auch an ArbeitnehmerInnen. Dabei dreht sich alles um eine Frage: Wie können wir am effizientesten arbeiten? Die Antwort: Mithilfe des digitalen Arbeitsplatzes, oder auch Digital Workplace genannt.  

Der digitale Arbeitsplatz

Das flexible und selbstbestimmte Arbeiten wird dort, wo es die Arbeit zulässt, immer mehr seitens der ArbeitnehmerInnen gefordert. Ganz vorne dabei: Zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten. Der digitale Arbeitsplatz bietet die Grundlage für genau diese Flexibilität. Er bildet eine Plattform, um MitarbeiterInnen alle benötigten Dokumente und Anwendungen zugänglich zu machen, egal von wo aus sie arbeiten. Aber welche Vorteile hat das für ein Unternehmen? Wir haben im Folgenden einige für Sie zusammengefasst:

Steigende Zufriedenheit der MitarbeiterInnen

Wenn MitarbeiterInnen dezentral eingesetzt werden, ist das Arbeiten mit Papier keine effiziente Lösung. Was tun, wenn man schnell ein Dokument braucht, es aber im Büro liegt und heute ein Homeoffice-Tag ist? Genau diese Probleme gilt es zu vermeiden. Der Digital Workplace ermöglicht es den MitarbeiterInnen, zeit- und ortsunabhängig zu arbeiten. Neben der neu gewonnenen Flexibilität wird die Arbeit selbst einfacher für alle MitarbeiterInnen. Lange Suchprozesse oder Chaos auf dem Schreibtisch gehören der Vergangenheit an. Die Digitalisierung bringt durch verschiedene Tools und Lösungen klare Strukturen in den Arbeitsalltag und kann durch die Automatisierung manueller Prozesse zusätzlichen Arbeitsaufwand minimieren. Neben der Möglichkeit des zeit- und ortsunabhängigen Arbeitens steigt die MitarbeiterInnenzufriedenheit also auch, weil Prozesse beschleunigt werden, stupide Aufgaben wegfallen und viel Zeit gespart wird, die für sinnvollere Dinge als das Durchwühlen eines Aktenschranks genutzt werden kann.

Bestehen im Konkurrenzkampf

Der gesamte Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Neue Berufsbilder entstehen, manche Aufgaben werden automatisiert von Maschinen oder Software übernommen und die Aufgabenschwerpunkte verschiedener Berufsfelder verändern sich ebenfalls. Die neuen Berufe erfordern neues Fachwissen und die digitale Welt wandelt sich stets, weshalb ArbeitnehmerInnen eine kontinuierliche Lernbereitschaft mitbringen sollten.

Doch nicht nur die Anforderungen an die ArbeitnehmerInnen haben sich verändert. Auch Unternehmen müssen sich im Konkurrenzkampf behaupten. Sie müssen ihre Attraktivität für potenzielle ArbeitnehmerInnen unter Beweis stellen und hier kommt der Digital Workplace ins Spiel. Die Führungskräfte von Morgen werden häufig von veralteten Unternehmensstrukturen und Arbeitsweisen abgeschreckt. Sie suchen eine Möglichkeit innovativ und selbstbestimmt arbeiten zu können und das wird durch das orts- und zeitunabhängige Arbeiten möglich.

Umweltschonendes Arbeiten

Dass sich das digitale Arbeiten auch finanziell lohnt, sieht man, wenn man sich genauer anschaut, wie viel das Drucken von Dokumenten kostet. Eine Person druckt auf ihrer Arbeit durchschnittlich 5.750 Seiten im Jahr. Wenn wir als durchschnittliche Kosten pro gedruckte Seite 6 Cent berechnen, verdruckt eine Person 345€ im Jahr. (Quelle: Wirtschaftswoche) Sie können also umweltschonend arbeiten und gleichzeitig Geld sparen.

Im Großen und Ganzen ist der digitale Arbeitsplatz sowohl für ArbeitnehmerInnen als auch für ArbeitgeberInnen eine große Bereicherung. Im Folgenden schauen wir uns an, wie es zu diesem Fortschritt kam.

Die Entwicklung der Arbeit

Betrachten wir die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Wandel der Zeit, können wir verschiedene Arten von Arbeitsmodellen erkennen, grundlegend festgemacht am Fortschritt der Digitalisierung.

Arbeit 1.0

Beginnen wir bei der Arbeit 1.0. Die Einführung von kohlebetriebenen Maschinen im 18. Jahrhundert veränderte die damalige Art des Arbeitens von Grund auf. Aus der klassischen Arbeit auf dem Feld wurde Fabrikarbeit – das Zeitalter der Industriegesellschaft begann. Die Erfindung der Dampfmaschine im Jahr 1712 war die Grundlage für das leistungsstärkere Modell, das der schottische Ingenieur und Maschinenbauer James Watt im Jahr 1769 auf Basis der Erfindung von Thomas Newcomen entwickelte. Diese einzige Erfindung brachte bahnbrechende Fortschritte mit sich: Aus Manufaktur wurde Industrie. Produktionslager und Fabriken entstanden und vereinten ArbeiterInnen in den Städten. Die Arbeit wurde strukturierter, neue Arbeitsorte und -plätze entstanden.

Arbeit 2.0

Ein paar Jahre später setzte die Massenproduktion ein und damit begann die Zeit der Arbeit 2.0. Die Nachfrage nach industriellen Gütern wuchs stetig, weshalb sich Fabriken darauf spezialisierten innerhalb kürzester Zeit so viel wie möglich zu produzieren. Das wurde möglich, indem die Fließbandarbeit ausgebaut wurde. Der gesamte Produktionsprozess wurde auf kleine Schritte aufgeteilt, um die Effizienz zu steigern. Grundlage dafür: Die Entdeckung der Elektrizität im Jahr 1780 durch Benjamin Franklin. Aufgrund dieser fortschrittlichen Fabrikarbeit wurden nach und nach Büros eingerichtet, in denen die Arbeitsprozesse weiterentwickelt werden konnten. Alles mit dem Ziel, die Produktion schneller und effizienter abwickeln zu können. Bei dieser Gelegenheit fanden auch Schreibmaschinen, Telefone und Telegramme ihren Platz in der Arbeitswelt. Neue Aufgabenbereiche entstanden und die Kommunikation und der Transport von Gütern wurden stetig weiterentwickelt, was die ersten internationalen Exporte ermöglichte. ArbeitnehmerInnen entwickelten neue Bedürfnisse und gründeten die ersten Gewerkschaften, um diese vertreten zu können: 1848 wurde in Deutschland der Nationale Buchdrucker Verein gegründet. Knapp 40 Jahre später wurden die Sozialversicherungen eingeführt – die Basis unseres heutigen Sozialstaates.

Arbeit 3.0

Auf Basis der vorhergegangenen Fortschritte bildete sich in Deutschland das Konzept der sozialen Marktwirtschaft. Das Verhältnis zwischen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen veränderte sich von Grund auf. Die Bedürfnisse und Rechte der ArbeitnehmerInnen rückte immer weiter in den Fokus des Arbeitsmarktes. Im Jahr 1976 wurde das Konzept der New Work begründet, in dem das selbstbestimmte Arbeiten im Vordergrund steht – das Gegenteil von Kapitalismus und Kommunismus. Der Dienstleistungssektor wuchs, es wurden immer mehr Büros eingerichtet, Schreibmaschinen wurden durch Computer ersetzt und die Globalisierung sorgte dafür, dass unabhängig von Landesgrenzen gehandelt werden konnte. Diese Entwicklung bezeichnen wir heute als Arbeit 3.0.

Der aktuelle Stand der Arbeit

Kommen wir zu dem Arbeitsmodell, in dem wir uns aktuell befinden: die Arbeit 4.0. Heutzutage gehört der internationale Handel und E-Commerce zu den Basics, Fließbandarbeit wird kaum noch von Menschen erledigt und wir schreiben Digitalisierung und Automatisierung in unserem Arbeitsalltag groß. Durch innovative Entwicklungen versuchen wir Tag für Tag alles noch schneller und noch effizienter zu machen. Die Grundlage für all das ist die Erfindung des World Wide Webs im Jahr 1989. Ein Jahr später wurde es zur kommerziellen Nutzung freigegeben und eroberte nach und nach auch den Arbeitsmarkt. Alles entwickelt sich stetig weiter und wir befinden uns noch heute mittendrin. Die Kommunikation und die einzelnen Arbeitsprozesse werden durch die Digitalisierung moderner und effizienter. Durch die Globalisierung wird auch die Industrie vorangetrieben und immer mehr Arbeit wird von Maschinen übernommen: im Gegensatz zu früher stehen heute kaum noch Menschen am Fließband, um die Serienproduktionen abzufertigen.

Fazit

Die Art und Weise wie wir heutzutage arbeiten hat sich, verglichen mit der körperlich schweren Feldarbeit vor rund 300 Jahren, stark verändert. Und sie befindet sich weiter im Wandel: Verglichen mit den letzten Jahrzehnten werden heutzutage lange Dienstreisen immer öfter durch Videokonferenzen und klassische Hierarchien durch das Arbeiten auf Augenhöhe ersetzt und immer mehr Menschen arbeiten von Zuhause aus. Der digitale Arbeitsplatz wird unentbehrlich.

Selbstverständlich wird auch die oben genannte anstrengende Feldarbeit von früher heutzutage zum Glück von Maschinen unterstützt 😉

Um die nötigen Voraussetzungen erfüllen zu können und auch weiterhin für Ihre MitarbeiterInnen attraktiv zu bleiben, können wir Ihnen bei dem Ausbau Ihrer IT-Infrastruktur helfen.

Nach oben scrollen