Cloud, SaaS und On-Premise

Was ist was und wofür eignet sich welche Variante?

Veröffentlicht am 19.07.2021

Wer sich über digitale Lösungen für die Arbeit im Büro informiert, stolpert schnell über Begrifflichkeiten wie Cloud, Software-as-a-Service (SaaS) und On-Premise. Was diese Dinge sind und wieso sie ähnlich, aber trotzdem vollkommen verschieden sind, erklären wir in diesem Artikel.

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Sie möchten sich schnell einen Überblick über die drei Begriffe verschaffen? Dann werfen Sie doch einen Blick in unser Glossar. Dort finden Sie einen Überblick über die Cloud und ihre Varianten, SaaS und On-Premise.

Im Detail: On-Premise

On-Premise, oder auch On-Prem, beschreibt den Fall, dass der Kunde selbst Server und die gesamte Infrastruktur, auf der die im Unternehmen genutzten Anwendungen ausgeführt werden, in Eigenregie betreibt. In diesem Fall kauft (Perpetual License) oder mietet (Subscription) er Software und betreibt diese auf seinen eigenen Servern.

Premises ist ein englischer Begriff und steht unter anderem für „Betriebsgebäude“.

Ein großer Vorteil hierbei ist, dass die Daten nicht bei Dritten gespeichert werden, was die Erfüllung der Datenschutzrichtlinien erleichtert. Außerdem sind alle Anwendungen und Daten, die sich On-Premise und damit im eigenen Haus befinden, ganz ohne Internetverbindung nutzbar. Für die Nutzung außerhalb des Server-Standortes, wie zum Beispiel im Homeoffice, ist jedoch eine VPN-Verbindung notwendig, die über das Internet aufgebaut wird. Dazu kommt, dass sich Software, die vom Kunden selbst gehostet wird, an die individuellen Bedürfnisse anpassen lässt. Das gilt übrigens auch für die Installation der Software in der Cloud – aber nur eingeschränkt für SaaS.

Doch bei dem Betrieb in Eigenregie gibt es Dinge, die Sie beachten sollten. Die Anschaffung der passenden Hardware ist im ersten Moment kostspieliger als der Gang in die Cloud. Deshalb ziehen vor allem kleinere Unternehmen und Start-Ups diese Lösung selten in Betracht. Wenn Sie sich für eine On-Premise-Lösung entscheiden, sollten Sie die nötigen Ressourcen und Kenntnisse besitzen, um mögliche technische Probleme selbst beheben zu können, oder einen Partner an der Seite haben, der sich unmittelbar um auftretende Aufgaben kümmert. Diese Voraussetzung kann durch fachlich geschultes Personal oder das Einkalkulieren zusätzlicher Kosten für einen Support erfüllt werden.

Letztendlich hat man bei der Nutzung der Software On-Premise höhere anfängliche Investitionskosten in die Hardware, doch wenn diese steht und über einen längeren Zeitraum genutzt wird, amortisiert sich diese Investition wieder, da man geringere monatliche Kosten hat als bei der Nutzung in der Cloud.

Das On-Premise-Konzept wird immer mehr von Cloud-Computing verdrängt.

Kosten Vergleich Cloud und On-Premise

Abbildung: Die Kosten für eine On-Premise-Lösung sind zwar zuerst höher als die Investitionen in eine Cloud-Lösung, jedoch sind die laufenden Kosten geringer.

Das Thema Cloud bzw. Cloud-Computing

Beim Cloud-Computing werden dem Kunden Computing-Ressourcen wie Infrastruktur sowie Anwendungen von einem externen Dienstleister über das Internet zur Verfügung gestellt. Es ist quasi ein Outsourcen von Soft- und/oder Hardware.

Die Arten der Cloud-Dienste

Die Cloud-Dienste unterscheiden sich in drei verschiedene Arten:

Bei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) werden alle IT-Leistungen der Basisinfrastruktur von einem externen Dienstleister gestellt. Dazu gehören Rechner, Netzwerke und Speicherplatz. Der Kunde greift bei IaaS auf ein fertiges Betriebssystem zu, kann hier Anwendungen installieren und diese „in der Cloud“ nutzen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Anwendung gekauft oder gemietet ist. Der Unterschied zu On-Premise liegt darin, dass der Anbieter die Basisinfrastruktur betreut und der Kunde sich lediglich um die installierten Anwendungen kümmern muss. Die Updates des Betriebssystems und die Instandhaltung der zugrundeliegenden Infrastruktur liegen in der Verantwortung des Dienstleisters. Spricht man davon, eine Anwendung in der Cloud zu betreiben, ist meistens die Rede der Nutzung eines Cloud-Dienstes in Form von bereitgestellter Infrastruktur.

Platform-as-a-Service (PaaS) sind IT-Leistung, mit denen sich Anwendungssoftware und -komponenten entwickeln und integrieren lassen. Kurz gesagt: die Programmierschnittstelle. Auf diesen Fall gehen wir hier nicht näher ein.

Software-as-a-Service (SaaS) bedeutet, dass ein externer Dienstleister dem Kunden eine Anwendung über das Internet zur Verfügung stellt, ohne dass eine Anwendung auf den Geräten des Kunden installiert werden muss. Einfach gesagt ist SaaS ein Mietmodell für Anwendungen, die sich geräteunabhängig über den Web-Browser aufrufen lassen und deren Betrieb komplett in den Händen des Anbieters liegt. Eine Installation auf den eigenen Geräten ist nicht notwendig. Der externe Dienstleister kümmert sich um die Bereitstellung, Einrichtung und Instandhaltung der Anwendung und sorgt durch regelmäßige Updates dafür, dass sie stetig verbessert wird. Sämtliche Aufwände für Wartungs- und Aktualisierungsarbeiten bleiben dem Kunden erspart. Die Kosten für SaaS werden dem Kunden meist über einen monatlichen Betrag oder on Demand, also je nach Bedarf, in Rechnung gestellt.

Ein bekanntes Beispiel für Software-as-a-Service ist Office 365.

Nachteile der Software-as-a-Service ist, dass man seine Daten in die Hände Dritter gibt. Das muss mit den Datenschutzanforderungen des Unternehmens vereinbar sein. Außerdem ist der schnelle und ortsunabhängige Zugriff abhängig von der Internetverbindung. Wie wir alle wissen, kann es vorkommen, dass diese nicht immer schnell und konstant ist, weshalb es im schlimmsten Fall dazu kommt, dass man nicht auf seine Daten zugreifen kann.

Ein weiterer limitierender Faktor ist die eingeschränkte Anpassungsfähigkeit der SaaS-Anwendungen. Wird die Software vom Kunden selbst On-Premise oder in der Cloud betrieben, lässt sie sich meistens über eine direkte Anpassung der Anwendung oder die Entwicklung von Schnittstellen und Erweiterungen individuell konfigurieren. Betreibt jedoch ein externer Anbieter die Software, lässt sie sich nur im Rahmen der des Anbieters gegebenen allgemeinen Möglichkeiten gestalten.

In Bezug auf die Anpassung der Software sollte bei der Wahl einer SaaS-Lösung also kein großer Bedarf bestehen.

Vor- und Nachteile der Cloud

Cloud-Computing ist eine flexible Lösung. Ein Cloud-Dienst ist meistens sofort nach der Beauftragung verfügbar und benötigt keine lange Umstellungszeit. Außerdem sind die verschiedenen Cloud-Dienste hochgradig skalierbar. Wenn beispielsweise mehr Speicherplatz benötigt wird, ist dieser für gewöhnlich unmittelbar verfügbar und es müssen keine aufwändigen Erweiterungen für die eigene Infrastruktur beschafft werden.

Die Kosten für die Cloud-Dienste werden dem Kunden in der Regel in Form eines monatlichen oder jährlichen Beitrages in Rechnung gestellt (Subscription). Auf den ersten Blick wirkt diese Variante kostengünstiger als das eigene Hosten der Infrastruktur, Plattform oder Software, da für Bereitstellung, Installation und Betreuung keine direkten Kosten anfallen. Doch der Schein trügt.

Im Gegensatz zu Lösungen mit einem einmaligen Kaufpreis der Hardware, die eine hohe anfängliche Investition erfordern, teilen sich die Kosten einer Cloud auf monatliche Beiträge auf, die bei einer langfristigen Nutzung den Kosten des eigenen Bereitstellens angleichen. Die Frage ist, was aufgrund der finanziellen Ressourcen besser für das Unternehmen ist: die Aufteilung der Kosten auf monatliche Beiträge oder die direkte Zahlung aller Hardwarekosten zu Beginn. Hier spielt die Größe des Unternehmens und dessen Ressourcen eine erhebliche Rolle.

Die Nutzung eines Cloud-Dienstes bringt aber auch Nachteile mit sich. Zum einen ist die zuverlässige Nutzung dieses Dienstes von einer stabilen Internetverbindung abhängig und dadurch automatisch anfälliger für Ausfälle. Zum anderen bedeutet die Nutzung einer Cloud auch, seine Daten an Dritte weiterzugeben. Daher sollte man bei der Wahl des Anbieters genau darauf achten, dass die Sicherheitsstandards des Anbieters den eigenen Datenschutzvorgaben genügen.

Fazit: Ihr ECM – On-Premise oder in der Cloud?

Sie haben nun alle Varianten näher kennengelernt und fragen sich vermutlich, welche denn jetzt die beste Lösung für Ihr Unternehmen ist. Eine Info vorab: Ein Enterprise-Content-Management-System (ECM) lässt sich sowohl On-Premise als auch in der Cloud nutzen! Da jedes Unternehmen unterschiedliche Anforderungen an die IT-Infrastruktur hat, ist diese Entscheidung dementsprechend individuell zu treffen.

Unternehmen mit schwankenden Auslastungsspitzen oder solche, die sich in einem agilen Markt befinden, profitieren besonders von einer Lösung in der Cloud, da sich diese flexibel an die sich ändernden Kapazitäten und Gegebenheiten anpassen lässt. Bei der Wahl des passenden Anbieters sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Daten entsprechend der geltenden Datenschutzrichtlinien gespeichert werden. Am besten eignen sich hierfür Rechenzentren, die sich in Deutschland befinden.

Wenn Unternehmen jedoch bereits über eigene Serverkapazitäten und genügend interne Ressourcen für Wartung und Instandhaltung verfügen, ist die Nutzung einer On-Premise-Lösung empfehlenswert. Auch in Sachen Kontrolle über die gespeicherten Daten hat die Implementierung On-Premise die Nase vorn.

Wenn die Anwendung an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden muss, ist dies sowohl bei der Installation On-Premise als auch in der Cloud möglich.

Ein geeigneter Kompromiss ist eine Hybrid-Lösung, denn Cloud und On-Premise lassen sich hervorragend kombinieren. Bei einer Hybrid-Cloud können geschäftskritische Unternehmensdaten weiterhin auf eigenen Servern unternehmensintern gespeichert und bearbeitet werden. So müssen keine Daten an Dritte weitergegeben werden. Alle weiteren Daten können dann in der Cloud gespeichert werden. So profitieren Sie von den Vorteilen beider Welten: die Sicherheit der Daten auf den eigenen Servern und die Flexibilität der Cloud.

Anhand Ihrer Anforderungen und Wünschen finden wir gerne die perfekte Lösung für Sie!

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