Anwendung, System und Lösung

Gibt es einen Unterschied?

Veröffentlicht am: 09.05.2022

Wenn Sie in Ihrem Alltag ein bisschen mit der Digitalisierung und digitaler Technik zu tun haben, werden Ihnen die Begriffe Anwendung, System und Lösung geläufig sein. Oftmals werden die drei Begrifflichkeiten synonym verwendet. Aber hat das auch seine Richtigkeit oder gibt es kleine, aber feine Unterschiede? Wir erklären Ihnen in diesem Artikel kurz und knackig, wie Sie die drei Begriffe verstehen und verwenden sollten.

Anwendung (oder Applikation)

Als Anwendung (oder auch Applikation genannt) wird Software bezeichnet, die speziell entwickelt wurde, um den NutzerInnen mit einer oder mehreren Funktionen zu dienen. Sie wird auf einem Endgerät wie einem Computer, Tablet oder Smartphone installiert. Mit Hilfe einer Programmierschnittstelle kann die Anwendung mit anderen Programmen oder dem Betriebssystem des Endgeräts kommunizieren, um beispielsweise Daten zu speichern und wieder abzurufen.

Im alltäglichen Sprachgebrauch kennen wir eine Anwendungssoftware als App (kurz für Applikation), wobei der Begriff hier oftmals ausschließlich mit Anwendungen für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets assoziiert wird – was diesem , denn auch auf anderen Endgeräten wie Computern oder Laptops können Apps genutzt werden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Anwendungen. Eine stringente und allgemeingültige Unterscheidung ist jedoch nicht möglich, denn zahlreiche Kriterien geben vor, wie wir Anwendungen unterscheiden und gruppieren können. Wir haben einige Beispiele für Sie:

Wie ist die Oberfläche der Anwendung aufgebaut?

Ähnliche Anwendungen sind ähnlich aufgebaut. Das bedeutet, dass sich Anwendungen, die aus den gleichen Anwendungsbereichen stammen, oftmals nicht nur in den Funktionen, sondern auch im Aufbau der Benutzeroberfläche und damit in der Handhabung ähneln. In der Regel orientieren sich die EntwicklerInnen einer Anwendung bei der Gestaltung der Oberfläche und der Benutzung an gelernten Mustern, damit die AnwenderInnen die Anwendung so intuitiv wie nur möglich bedienen können. So haben beispielsweise sämtliche Web-Browser im oberen Bereich die Adressleiste, in der NutzerInnen eine URL oder einen Suchbegriff eingeben können.

In welchen Bereichen wird sie eingesetzt?

Applikationen lassen sich ebenfalls anhand der unterschiedlichen Anwendungsbereiche, in denen sie eingesetzt werden, kategorisieren. Beispiele für solche Bereiche sind unter anderem Kommunikation, Organisation, Unterhaltung oder Bildung.

Besonders Anwendungen aus den Bereichen Kommunikation und Organisation werden in Unternehmen eingesetzt. Sie werden Business-Anwendungen genannt.

Wo wird die Anwendung ausgeführt?

Auch das Endgerät, auf dem die Anwendung ausgeführt wird, ist ein Kriterium, anhand dessen wir Unterschiede feststellen können. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

Auf einem Mobilgerät

Mobile Apps werden ausschließlich auf mobilen Endgeräten wie Smartphones und/oder Tablets verwendet. Sie werden über sogenannte App Stores, die mit dem jeweiligen Betriebssystem interagieren, auf dem Endgerät installiert, und können anschließend dort genutzt werden.

Im Webbrowser

Auf Webanwendungen können NutzerInnen über den Browser ihres Endgeräts zugreifen. Hier müssen in der Regel keine weiteren Installationsvorgänge auf dem Endgerät in die Wege geleitet werden.

Ist sie Open Source oder eine proprietäre Software?

Der Unterschied zwischen Open Source (oder „quelloffen“) und proprietär liegt darin, wer auf die Software zugreifen und sie anpassen kann. Bei Open Source Anwendungen liegen keine weiteren Einschränkungen vor. Der Quelltext kann öffentlich eingesehen, für die Nutzung auf den eigenen Geräten geändert und frei genutzt werden. Währenddessen gibt es bei proprietärer Software einige Grenzen. Die Rechte liegen bei den HerstellerInnen. Was das bedeutet? Ausschließlich Personen, die eine Lizenz besitzen, können die Software nutzen, während Änderungen nur von den HerstellerInnen selbst durchgeführt werden können.

Bekannte Beispiele für Anwendungen…

…sind Textverarbeitungsprogramme wie Word, Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop oder Kommunikationsplattformen wie Microsoft Teams.

Einfach gesagt : Eine Anwendung ist eine Software, die mit ihrer Funktionalität den NutzerInnen bei der Erfüllung einer Aufgabe dienen sollen. Anwendungen sind abhängig vom Betriebssystem eines Endgeräts.

System

Als (informationstechnisches) System wird ein Zusammenschluss mehrerer Komponenten bezeichnet. Diese Komponenten können entweder von gleicher Art sein und so ein homogenes System bilden oder sich voneinander unterscheiden. Das System dient dazu, bestimmte Aufgaben zu lösen, indem es Daten und Informationen erfasst, speichert, anzeigt, verarbeitet und überträgt.

Die Klassifizierung von Systemen kann sich zum einen auf die Art der eingesetzten Komponenten beziehen, denn ein System kann sowohl aus Hard- als auch aus Software . Dabei sind Software-Systeme immer abhängig von den zugrundeliegenden Hardware-Komponenten. Zum anderen kann sich die Klassifizierung auch auf die Größe oder den Anwendungsbereich der Systeme stützen.

Bekannte Beispiele für Systeme…

…im Softwarebereich sind Enterprise-Content-Management-Systeme (ECM) und Dokumenten-Management-Systeme (DMS). Im Hardwarebereich sind es unter anderem Clientrechner, Serversysteme und Mobiltelefone.

Fun Fact: Laut dem Bundesverfassungsgericht gilt seit dem 27. Februar 2008 auch das Internet als informationstechnisches System.

Einfach gesagt: Ein System ist die Gesamtheit vieler informationstechnischer Komponenten, die Informationen weiterleiten und verarbeiten.

Lösung

Eine Lösung kann sowohl eine Anwendung als auch ein System sein. Der Unterschied zu den beiden liegt darin, dass bei einer Lösung, wie der Name bereits vermuten lässt, der Fokus auf der Lösung eines konkreten Problems der AnwenderInnen liegt.

Die Klassifikation von Lösungen unterscheidet sich deshalb auch nicht von der der Anwendungen und Systeme. Einen weiteren Unterschied, den wir machen? Wir differenzieren horizontale und vertikale Lösungen. Als horizontal werden Lösungen bezeichnet, deren Funktionen branchenunabhängig genutzt werden können. Das beste Beispiel? ECM und DMS. Vertikale Lösungen fokussieren sich auf typische Aufgabenbereiche einer spezifischen Branche. Auch hier haben wir ein Beispiel: die digitale Bauakte.

Unternehmen, die Anwendungen und Systeme Dritter individuell anpassen, erweitern und vertreiben werden Lösungsarchitekten oder Systemintegratoren genannt.

Weitere Beispiele für Lösungen…

…sind unter anderem digitale Akten, automatisierte Posteingänge, Vertragsmanagement- und Qualitätsmanagement-Systeme. Das Angebot auf dem Markt ist nahezu unendlich. Viele weitere Lösungen (sowohl horizontal als auch vertikal) finden Sie auf unserer Seite (https://www.dmsfactory.com/loesungen/). Schauen Sie doch mal vorbei!

Gibt es nun also einen inhaltlichen Unterschied der drei Begriffe, oder ist es richtig, sie synonym zu verwenden?

Einfach gesagt: Lösungen sind Anwendungen und Systeme, die AnwenderInnen dabei helfen, konkrete Probleme zu beheben.

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