Die Entwicklung der Digitalisierung

Man kommt an ihr nicht mehr vorbei – und will man das überhaupt?

Veröffentlicht am: 27. Juli 2020

Die Digitalisierung ist nahezu in jedem Lebensbereich angekommen und prägt unser gesamtes Leben. Doch der Begriff „Digitalisierung“ wird zu gerne inflationär genutzt – keiner weiß mehr so genau, was er eigentlich bedeutet. In diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkle: wir definieren den Begriff der Digitalisierung, betrachten die Geschichte der Digitalisierung, beleuchten die Vorteile und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben, und bieten einen kurzen Blick in die Zukunft der Digitalisierung und was das für uns bedeuten könnte.

Neben der rein geschäftlichen Betrachtung dieses Begriffes finden Sie auch hier und da ein paar Anmerkungen aus dem privaten Bereich.

Digitalisierung – was steckt eigentlich dahinter?

Wir verwenden den Begriff „Digitalisierung“ heutzutage sehr selbstverständlich. Doch was bedeutet er eigentlich genau?

Das Marktforschungsunternehmen Gartner definiert den Begriff der Digitalisierung als “die Nutzung von digitalen Technologien, um Geschäftsmodelle zu ändern und so neue Möglichkeiten für Einkünfte und Wertschöpfung bereitzustellen; es ist der Prozess hin zu einem digitalen Unternehmen.“ (Quelle: Gartner)

Grundlegend bedeutet Digitalisierung die Wandlung einer analogen Information in ein digitales Format. Diese Information besteht dann aus Bits und Bytes und lässt sich so einfacher speichern, verbreiten und verarbeiten. Doch die Digitalisierung besteht unserem heutigen Verständnis nach aus ganz anderen Faktoren: so zum Beispiel aus der Einführung digitaler Technik wie dem Computer und dem Internet und die verstärkte Nutzung dieser Technologien im Arbeits- wie auch im Privatleben.

Somit lässt sich der Begriff Digitalisierung, wie wir ihn heutzutage verwenden, im weiteren Sinne durch die digitale Revolution, den digitalen Wandel oder die digitale Transformation beschreiben und wird häufig synonym zur Industrie 4.0, also der vierten industriellen Revolution, verwendet. Diese digitale Transformation zeichnet sich durch die ständigen Veränderungen aus, die durch neue digitale Technologien vorangetrieben werden. Zu diesen Technologien zählt die digitale Infrastruktur in Form von Netzwerken und Hardware und die Informationstechnik in Form von Anwendungen für Desktop, Web und mobile Geräte. Dazu kommen die gesellschaftlichen Treiber der digitalen Transformation: die Erwartungen der jüngeren Generation.

Durch diesen Wandel – angefangen bei der Umwandlung analoger Informationen und Daten hin zu diesem weit gefassten Begriffsverständnis – ergeben sich neue Prozesse und Strukturen in der gesamten Gesellschaft, dem Arbeitsleben, der Wirtschaft und auch der Bildung. Ebenso resultieren aus den vielen Verwendungsmöglichkeiten der neuen Technologien neue Geschäftsmodelle. So deckt die digitale Transformation schnelle und unkomplizierte digitale Kommunikation in Form von E-Mails, Kurznachrichten usw. ab, wodurch sie unsere Kommunikation und die Verbreitung von Informationen weltweit verändert und beschleunigt.

Das Ergebnis der digitalen Transformation ist das heutige digitale Zeitalter, auch digitales Informationszeitalter genannt, als Nachfolger der historischen Epoche des Industriezeitalters.

Geschichte: Morsen, scannen, neue Speichermedien und Co.

Geht man in unserer Geschichte etwas zurück, finden sich die Anfänge der Digitalisierung bereits im 19. Jahrhundert, als die Menschen begannen, festgelegte Codes für die Übermittlung von Daten oder Befehlen zum Beispiel für das Morsen zu nutzen, das bereits ab 1837 praktiziert wurde. Die Informationsübermittlung per Licht- und Tonsignal war später die Basis für Faxe und E-Mails.

Einen entscheidenden Grundstein für die digitale Transformation legte Rudolf Hell mit der Erfindung des Chromagraph DC 300 im Jahr 1965, der analoge Fotografien und Dokumenten in ein digitales Format wandeln konnte, auch Retrodigitalisierung genannt. Der Scanner war geboren! Mit ihm können analoge Medien mit einem Analog-Digital-Umsetzer digitalisiert werden. Dabei wird das Dokument zuerst in Zeilen und Spalten zerlegt und anschließend für jeden Punkt in der so entstandenen Matrix der Farbwert ausgelesen. Diese Informationen werden in einer Rastergrafik mit den Werten 0 für Schwarz und 1 für Weiß gespeichert. 1976 gab es ergänzend die erste Software für die Texterkennung. Ursprünglich wurde sie entwickelt, um Texte für Blinde lesbar zu machen, doch die OCR-Technologie ermöglicht es uns noch heute, gescannte Texte maschinell lesbar zu machen.

Grundlage für die Digitalisierung analoger Medien bieten geeignete Speichermedien, die zwar schon in den 1960ern existierten, aber noch nicht sonderlich leistungsfähig und massentauglich waren. 1971 brachte Intel den ersten Mikroprozessor auf den Markt, doch der Durchbruch gelang Intel 1979 mit dem 16-bit Mikroprozessor „Intel 8088“. Und dann war die Entwicklung rasant: Während 1993 lediglich 3% der weltweiten Informationen digital vorlagen, war es bereits 2002 möglich, mehr Informationen digital als analog zu speichern. 2007 betrug der digitale Anteil der weltweiten Informationen schon 94%!

Mikroprozessor Digitalisierung

Beschäftigt man sich mit dem exakten Beginn des digitalen Zeitalters, findet man verschiedene Jahreszahlen: Von den 1990er Jahren, in denen die Vernetzung der Computer voran schritt, bis zum Jahr 2002, in dem erstmals mehr Informationen digital als analog gespeichert wurden.

Anfangs zeichnete sich die digitale Transformation durch die Entwicklung neuer Informationstechnologien, Computernetze und Software aus, führte dann zur Automatisierung und Optimierung von Prozessen und zur Modernisierung unserer Lebensweise. Im 21. Jahrhundert hingegen ging es vermehrt um die Weiterentwicklung dieser Technologie und es entstanden viele neue Geschäftsmodelle. Die Software-Lösungen wurden flexibler und individueller und spezialisierte Plattformen lösten immer häufiger die traditionellen Big Player ab.

Einem Bericht von Gartner zufolge wird seit 2013 der Begriff „Digitalisierung“ nicht mehr für den Prozess der Umwandlung analoger Informationen in digitale Daten verwendet, sondern hauptsächlich gleichbedeutend für den Begriff „digitale Transformation“.

… und hier stehen wir heute

Smart Factory

Die Industrie 4.0 mit ihren Anfängen im Jahr 2011 vernetzt Maschinen in einer Fabrik untereinander. Mit Hilfe der sogenannten Smart Factory können Unternehmen schneller und flexibler auf Änderungen am Markt reagieren. Das begünstigt der Einsatz von Robotern und 3D-Druck noch mehr, mit denen individuelle Produkte einfacher hergestellt und auf Produktänderungen schneller reagiert werden kann. Laut einer Studie der deutschen Industrie nutzten im April 2020 bereits 59% der deutschen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern Technologien aus dem Bereich der Industrie 4.0 – 10% mehr als im Jahr 2018. Die deutsche Industrie macht immer mehr Gebrauch von den Technologien der Industrie 4.0 und passt ihre Lösungen immer mehr an den digitalen Markt an. Bereits jedes siebte Unternehmen (14%) setzt künstliche Intelligenz beispielsweise für die Überwachung der Maschinen ein und wird so vor einem drohenden Ausfall auf die notwendige Wartung hingewiesen.

Die Digitalisierung führt zu immer mehr Daten und Dokumenten, die miteinander vernetzt werden und den Mitarbeitern eines Unternehmens unabhängig des Standorts zu Verfügung stehen müssen. Ist das gesamte Unternehmen über seine Standorte hinweg vernetzt, können Ressourcen optimal genutzt werden. Zusätzlich führen optimierte Prozesse zu weniger Engpässen.

Im privaten Bereich macht sich die Digitalisierung in erster Linie in unserer Kommunikation und unserem Kommunikationsverhalten bemerkbar. Diese hat sich deutlich beschleunigt und durch die globale Vernetzung können wir Menschen rund um den Erdball mit Fotos, Videos, Texten und Sprachaufnahmen an unserem Leben teilhaben lassen. Technologien wie die Sprachsteuerung erleichtern uns das Bedienen von Geräten, es gibt Smartphone Apps für jeden denkbaren Bereich von der Kommunikation, über den Einkaufszettel bis zur Terminplanung, und auch das Bezahlen mit dem Smartphone ist mittlerweile möglich.

Wir generieren tagtäglich eine unvorstellbare Menge an Daten, die irgendwo gespeichert werden. Die EMC Corporation berichtete 2014, dass sich die weltweite Datenmenge von 4,4 Zettabyte auf 44 Zettabyte im Jahr 2020 erhöhen wird. 2018 waren es bereits 33 Zettabytes – wir warten gespannt auf die Zahlen zum aktuellen Jahr 2020. (Zur Erklärung: ein Zettabyte entspricht 1021 Bytes, also eine Trilliarde Bytes. Das sind 1.000 Exabytes oder auch eine Milliarde Terabytes.)

Große Datenmengen im Rahmen der Digitalisierung

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Leben

Ähnlich wie die industrielle Revolution im 18. Jahrhundert bewirkt die digitale Transformation einen massiven Wandel unserer Lebens- und Arbeitsweise. Sie hat einen großen Einfluss auf die Wirtschaft, die Arbeitswelt, unser Kommunikationsverhalten und unser gesamtes Leben. Sie veränderte nahezu alles um uns herum in einer ungeahnten Geschwindigkeit und sorgte für die Neugestaltung ganzer Unternehmen und Branchen.

Nahezu nichts ist mehr unmöglich

Der große Vorteil der digitalen Arbeitsweise liegt in der schnellen und flexiblen Verarbeitung der Informationen durch vereinfachte Kopier- und Distributionsmöglichkeiten, denn digitale Daten können von Maschinen gelesen werden und sind so schneller zu verarbeiten und durchsuchbar. Ebenso können digitale Daten ohne Qualitätsverlust, mit weniger Risiko und einem geringen physischen Platzbedarf sicher gespeichert und archiviert werden.

Und die Entwicklung bleibt nicht stehen: Jeden Tag werden neue Produkte und Lösungen entwickelt und auf den Markt gebracht. Was gestern noch unmöglich schien, ist heute bereits Realität. Das Smartphone wurde 2016 von bereits 78% der Deutschen genutzt. 2012 waren es lediglich halb so viele Smartphone-Nutzer. Facebook vernetzt aktuell (2020) mehr als ein Drittel der Menschheit und Technologie-Konzerne wie Amazon und Apple entwickeln im Eiltempo neue Services und reichen neue Patente ein.

Virtual Reality

Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data und Cloud Computing bieten Unternehmen bei richtigem Einsatz endlose Möglichkeiten, ihre Angebote immer weiter an die Bedürfnisse und das Verhalten ihrer Kunden anzupassen. Die riesigen Mengen verfügbarer Daten bilden die Basis für die Analyse unseres Verhaltens und daraus resultierend für personalisierte Erlebnisse, Lösungen und Angebote, aber auch für personalisierte Werbung.

Entwicklungen wie die Verschmelzung von Virtualität und Realität in Form von Virtual Reality und Augmented Reality sorgen nicht nur für beste Unterhaltung, sondern bieten zum Beispiel der Baubranche, in der Entwicklung und der Produktion oder im Verkauf von haptischen Produkten einen enormen Mehrwert. Mit Hilfe von Brillen mit Augmented Reality können sich beispielsweise Bauherren auf der Baustelle zusätzliche Informationen einblenden lassen und sich Objekte anschauen, die physisch noch nicht existieren. Neue Mitarbeiter lassen sich mit Hilfe von Virtual Reality ortsunabhängig schulen, ohne dass sie direkt an Geräte gehen müssen. Und auch der Onlinehandel profitiert von Augmented Reality, denn so lassen sich die angebotenen Produkte online anprobieren und das Kauferlebnis aus dem stationären Handel in das eigene Wohnzimmer projizieren.

Um die sich daraus ergeben moralischen Problem- und Fragestellungen kümmern sich verschiedene Bereichsethiken, wie die Technik-, Informations- und Wirtschaftsethik. Sie beschäftigen sich sowohl mit der Verantwortung von Unternehmen in Hinblick auf die Datennutzung der Daten von Kunden und Mitarbeitern als auch mit der Verantwortung der Nutzern von digitalen Lösungen und Dienstleistungen. Hier hat der Umgang mit Daten und die daraus resultierende Wahrung der Persönlichkeitsrechte einen hohen Stellenwert. Interessant ist auch die Maschinenethik, die sich mit der Möglichkeit, dass Maschinen moralische Regeln einhalten, beschäftigt. So ergeben sich durch die Digitalisierung neue Karrieremöglichkeiten in den Bereichen Rechtswissenschaften, Soziologie und Psychologie, in denen sich die Menschen mit den Folgen der Digitalisierung beschäftigen.

Und auch im privaten Umfeld ändert sich einiges

Mittlerweile setzen sich im privaten Bereich vermehrt Technologien wie Smart Home durch, die den gesamten Haushalt vernetzen. Angefangen bei Helligkeit und Temperatur, die sich über das Smartphone steuern lassen, sind mittlerweile Kühlschränke in der Lage, fehlende Lebensmittel selbstständig zu bestellen und damit den vorab definierten Vorrat aufzufüllen. Und auch Autos werden immer intelligenter und fahren zum Teil bereits selbstständig.

Zwischenfazit: sind die Auswirkungen positiv oder negativ?

Nach einer Umfrage der Bitkom von Juni 2020, die sich damit beschäftigt, auf was die Deutschen für mehr Klimaschutz eher verzichten würden, können sich 68% der Befragten ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. Ebenso möchten 32% nicht mehr auf ihr Smartphone verzichten. Das zeigt, wie sehr die digitalen Technologien bereits in unserem Leben angekommen sind und wie gerne wir von ihnen profitieren.

Die Herausforderungen der Digitalisierung & ihre Grenzen in Deutschland

Aus der technischen Perspektive entsteht bei der Digitalisierung einer analogen Information immer ein gewisser Qualitätsverlust, da bei der Abtastung des analogen Signals lediglich endliche Werte mit einer vorgegebenen Auflösung erzeugt werden. Doch da heutzutage nahezu alle Daten bereits digital entstehen, entfällt diese negative Auswirkung mittlerweile, wie es sie in größerem Aufkommen allerdings noch etwa bis Ende der 90er noch gab.

Doch es gibt einige moralische Bedenken, die sich bei dem Blick in die Zukunft der Digitalisierung ergeben. Wie gehen wir damit um, wenn Roboter, ob Software oder Hardware, uns Menschen am Arbeitsplatz ersetzen könnten, weil sie ja bereits zum Teil heute schon Arbeiten übernehmen können? Was passiert mit den Unmengen an Daten, die durch die Digitalisierung entstehen, und wie halten wir Privatsphäre und berufliche Daten strikt auseinander und den Datenschutz ein? Wollen und müssen wir das überhaupt oder wächst gezwungener Maßen alles zusammen?

Während die Digitalisierung auf der einen Seite viele neue Jobs erschaffen hat, fürchten einige Arbeitnehmer um die Zukunft ihres Arbeitsplatzes. Ist dies einerseits eine ganz sachliche Entscheidung, die wiederkehrenden oder gut planbaren Prozesse mit Robotern zu besetzen, die weder krank werden noch eine Pause brauchen und dem Unternehmen einen viel höheren Mehrwert bieten als ein Mensch, so ist hier natürlich ein großer emotionaler Faktor ebenso wichtig: der Mensch als solcher und sein Arbeitsplatz, der eventuell wegfällt und ihm somit eine Arbeitslosigkeit bescheren könnte – sicher aber eine Umschulung des Mitarbeiters erfordert, damit er an einer anderen Stelle weiter arbeiten kann.

Roboter Digitalisierung

Hier gibt es bereits vielfältige Konzepte und Ideen. So zum Beispiel eine Robotersteuer, die erhoben werden soll, und mit der wiederum Hilfe in Form von Umschulungen oder Ähnlichem für die betroffenen Arbeitnehmer finanziert werden kann.

Die immer intensiver genutzte Personalisierung von Werbung und Nutzererlebnisse birgt neben den immer mehr werdenden persönlichen Daten, die die Unternehmen sammeln, die Gefahr, dass wir uns lediglich in einer Informationsblase bewegen. Unser Denken, Fühlen und Handeln wird immer wieder bestärkt und bietet uns kaum eine Möglichkeit, unseren Horizont zu erweitern, andere Meinungen und Weltbilder an uns heranzulassen und einfach mal über den Tellerrand zu blicken, weil wir eben einfach nicht damit in Berührung kommen, wenn wir uns nicht aktiv aus dieser personalisierten Umgebung herauslösen.

Schauen wir aber auf die Digitalisierung in Deutschland: Dass wir in Sachen Digitalisierung nicht gerade die größten Vorbilder sind, wussten wir bereits vor Corona. Einige Beispiele für Kuriositäten im Digital-Deutschland finden Sie in unserem Artikel „Kuriositäten in der Digitalisierung“.

Offensichtlich trifft das Thema Digitalisierung in Deutschland branchenübergreifend noch auf Widerstand, trotz der vielen offensichtlichen Vorteile. So veröffentlichte die Bitkom Anfang 2020 eine Presseinformation, in der sie berichtet, dass 58% der befragten Geschäftsführer und Vorstände ihr Unternehmen als Nachzügler in Sachen Digitalisierung sieht. Einige Monate später, im April 2020, veröffentlichte die Bitkom die Ergebnisse einer Umfrage zur Digitalkompetenz der deutschen Manager. Das Thema Digitalisierung bleibt in deutschen Unternehmen Chefsache, doch wenn man bedenkt, dass immer noch jeder fünfte Befragte den neuen digitalen Technologien skeptisch gegenübersteht, und drei von vier Managern die Zeit fehlt, sich mit den Thema überhaupt zu beschäftigen, wundert es keinen mehr, dass wir mit angezogener digitaler Handbremse unterwegs sind.

Ebenfalls bedenklich: 23% der befragten Unternehmer haben nicht mal eine Digitalisierungsstrategie! Und laut Digital Index 2019/2020 der Initiative D21 finden nur 36%, dass Schulen die Kompetenzen für den Umgang mit digitalen Technologien ausreichend vermittelt, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Schulen wir die heranwachsende Generation ausreichend, damit sie für die digitale Welt gerüstet ist?

Stand jetzt – die Digitalisierung in Deutschland

Positiv: aktuelle Umfragen bestätigen, dass die Akzeptanz und die Nutzung der neuen digitalen Technologien wachsen.

Gerade die Corona-Krise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig die Digitalisierung nicht nur für die Aufrechterhaltung des Arbeitslebens in Form von Homeoffice, optimierten Prozessen und Unterstützung durch Roboter ist, sondern auch für das Zwischenmenschliche. Was hätten wir nur ohne Videotelefonie gemacht, als wir wochenlang unsere Liebsten nicht besuchen durften?

Doch wo geht die Reise hin? Die Bitkom formuliert sie für den geschäftlichen Alltag sehr treffend „Cloud statt Aktenschrank, Online-Meeting statt Geschäftsreise, Bestellungen und Rechnungsversand über Kundenportale statt per Brief und Fax“ (Quelle: Bitkom). Der digitale Wandel ist gerade in den alltäglichen Dingen wichtig und bezieht sich nicht nur auf „abgefahrene“ neue Technologien, an deren Möglichkeit gestern noch keiner gedacht hat.

Wie wäre es, wenn wir statt ewigem Warten im Wartezimmer beim Arzt mehr auf Telemedizin setzen würden? Wenn wir nicht mehr stundenlang auf dem Amt sitzen müssten, sondern unsere Behördengänge komplett online abwickeln könnten?

Wie wäre es, wenn wir nicht mehr alles ausdrucken, unterschreiben, scannen und verschicken müssten, sondern Dokumente einfach digital unterschreiben könnten? Die Liste der Dinge könnten wir hier ewig weiterführen und das Beste daran ist: sie sind alle bereits heute möglich. Wir müssen uns nur an der ein oder anderen Stelle auf die gewohnten Prozesse und die damit einhergehende „Sicherheit“ verzichten, uns von unserem heißgeliebten Papier lösen und offener sein, Dinge auszuprobieren und anzunehmen – es könnte gut sein 😉

Papierlos im Homeoffice

Die Digitalisierung hat das ortsunabhängige und flexible Arbeiten erst ermöglicht und der Trend geht weiter in Richtung ortsunabhängigem Arbeiten und mehr Homeoffice wo dies möglich ist. Ermöglicht wird das nicht nur durch Hardware wie Laptop und Smartphone, sondern auch durch Kollaborationstools und der Umsetzung des papierlosen Büros. Denn was würde uns die Arbeit im Homeoffice bringen, wenn alle wichtigen Unterlagen in Papierform im Büro lägen?

So weit so gut – für die Büroarbeit. Doch wie sieht es in anderen Branchen aus? 

Hier geht die Landwirtschaft mit großen Schritten voran. Bereits 82% der deutschen landwirtschaftlichen Betriebe nutzen digitale Technologien wie Drohnen, Agrar-Apps, intelligente Fütterungssysteme für die Tiere oder GPS-gesteuerte Landmaschinen. Besonders erfreulich: 32% nutzen Tools zur intelligenten und teilflächenspezifischen Ausbringung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln (Quelle: Bitkom).

Das sorgt nicht nur für die bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen und mehr Umweltschutz, sondern auch für mehr Transparenz für Verbraucher, die dank der lückenlosen Nachverfolgbarkeit genau sehen können, wo ihr Essen herkommt und was mit ihm passierte, bevor es bei ihm auf dem Teller landet.

Intelligente Fütterungsmaschinen

Auch der gesamte deutsche Mittelstand schreitet in Sachen Digitalisierung weiter voran: Der Digitalisierungsindex Mittelstand der Deutschen Telekom aus 2019 verzeichnet einen leichten Anstieg des Digitalisierungsgrads über alle Branchen hinweg im Vergleich zum Vorjahr. Grund für die vermehrte Nutzung digitaler Technologien ist die Erkenntnis, dass sich deren Einsatz durch mehr Umsatz und eine vereinfachte Kundenakquise auszahlt.

Laut Digitalisierungsindex der Initiative D21 erwartet die Mehrheit der Deutschen „in vielen Lebensbereichen starke Veränderungen durch die Digitalisierung“ und befürworten diese Entwicklung. Hier stehen Veränderungen im Einkauf, im medizinischen Bereich und der Produktion ganz oben. Kaum betroffen sehen sie ihre Freizeitaktivitäten und ihren häuslichen Alltag, was sich durch die aktuell niedrige Nutzung von Technologien rund um das Smart Home bestätigt.

Dagegen sehen viele die Vorteile in der digitalen Technologien im medizinischen Bereich wie Telemedizin. Der Grundstein dafür ist gelegt: im Januar 2021 wird die elektronische Patientenakte eingeführt, über deren Weitergabe der Patient selbst entscheidet. In ihr werden Informationen wie Befunde und Medikationspläne abgelegt, die eine Arztpraxis-übergreifende Therapie vereinfachen und das Risiko, das durch Wechselwirkungen verschiedener Medikamente entsteht, wird verringert.

Diese Entwicklungen zeigen uns, dass wir durch die vermehrte Nutzung digitaler Technologien unsere vorhandenen Ressourcen wie Zeit, Personal und Geld besser nutzen können.

Fazit

Die Digitalisierung beschleunigt die Welt, in der wir leben. Und das beruflich wie auch privat! Die Zyklen neuer Erfindungen werden immer kürzer und die Nutzungszeiten der „alten“ Technologien ebenso. Und aktuelle Studien belegen, dass die Akzeptanz und Nutzung der digitalen Technologien gestiegen ist, was uns hoffen lässt, dass wir doch nicht den Anschluss verlieren 😉 Umso wichtiger ist es für Unternehmen, am Ball zu bleiben! Werden Sie also selbst Vorreiter in Sachen Digitalisierung und führen Sie sich selbst zum Erfolg – wir helfen Ihnen dabei.

Die Geschichte der Digitalisierung

Unser interaktiver Zeitstrahl

Um die Geschwindigkeit der Entwicklung der Digitalisierung darzustellen, haben wir einen interaktiven Zeitstrahl mit den aus unserer Sicht wichtigsten Meilensteinen rund um die Digitalisierung erstellt.

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